30.03.2015 | von René Hegel
In zwölf Etappen um die Welt, das ist das Ziel der Solar Impulse 2, eines Flugzeugs, das allein mit Sonnenenergie betrieben wird. Am 30.April ist die Solar Impulse 2 erfolgreich von Mandala in Myanmar (Birma) nach Chongqing in China geflogen. In Myanmar mussten die beiden Schweizer Flugpioniere André Borschberg und Bertrand Piccard seit dem 19. März auf besseres Wetter für den Weiterflug warten. Sie wechseln sich mit den Etappen ab, denn das Flugzeug hat nur Platz für einen einzigen Piloten. Nach Chongqing war Bertrand Piccard am Steuer. Das Wetter und die Bürokratie sind bisher die größten Hindernisse des waghalsigen Unternehmens. Bei seiner Ankunft in Indien hatte Bertrand Piccard im Begrüßungstrubel versäumt, seinen Reisepass abstempeln zu lassen, weshalb sich die indische Bürokratie mehrere Tage Zeit nahm, bis die Dokumente ordnungsgemäß gestempelt waren. Auf andere Hindernisse ist das Team um die beiden Piloten besser vorbereitet. Weil es in Mandala keinen geeigneten Hangar für das Flugzeug gab, stand bei seiner Ankunft schon eine mobile, aufblasbare Halle bereit.
Botschafter der Zukunft, diesen Namen haben sich Bertrand Piccard und André Borschberg selbst gegeben, als sie 2004 mit ihrem Projekt Solar Impulse begannen. Beide sind überzeugt, dass sie die Öffentlichkeit mit ihren technischen und menschlichen Pionierleistungen besser erreichen können als die Politik. Die beiden Männer verstehen sich als Pioniere für eine nachhaltige Zukunft, in der die erneuerbaren Energien eine Hauptrolle spielen werden. 2004 schrieben sie: „Wir müssen die wissenschaftlichen Interessen aufzeigen, den Pioniergeist belohnen und neue Trends setzen. Im positiven Sinn des Begriffs: Die Nutzer der erneuerbaren Energien sollen mit Bewunderung betrachtet werden. Versuchen wir nicht, die Bevölkerung zu zwingen, den durch Rio oder Kyoto vorgezeichneten Weg zu gehen. Vielmehr müssen wir die Erfinder und Nutzer neuer, umweltfreundlicher Technologien ins Rampenlicht stellen.“
Die Solar Impulse 2 auch tatsächlich zu fliegen ist eine besondere Herausforderung für die Piloten. Ihre Spannbreite ist mit 72 m so groß wie die eines Airbus 380, ihr Gewicht beträgt aber nur 2,3 Tonnen. Auf Wind- und Wetterverhältnisse muss die Crew deshalb Rücksicht nehmen. Auf den Flügeln sind die 17248 Solarzellen angebracht, die vier Elektromotoren versorgen. Am Tag laden die Solarzellen die 633 kg schweren Lithium-Akku auf, was es dem Flugzeug ermöglicht auch bei Nacht zu fliegen. Um über den Pazifik fliegen zu können, ist die Solar Impulse 2 darauf ausgelegt, fünf Tage und Nächte am Stück fliegen zu können. Am Projekt, das nun schon mehr als zwölf Jahre läuft, nehmen 50 Ingenieure und Techniker teil. Es gibt 80 technologische Partner, über 100 Ratgeber und Lieferanten und den Prototyp Solar Impulse 1.
„Um unseren Traum zu erfüllen, die Energiereserven während des Flugs erhöhen zu können, mussten wir jedes verfügbare Watt, das uns die Sonne liefert, optimal nutzen und die Energieeffizienz so weit treiben wie nur irgend möglich“, sagte Chefingenieur André Borschberg.
Bevor Bertrand Piccard am 9. März in Abu Dhabi zur ersten Etappe nach Muskat im Oman startete, haben die Schweizer die Plattform „The Future is Clean“ offiziell gestartet. Bertrand Piccard und André Borschberg sind fest überzeugt, dass erneuerbare Energien sozialen Zusammenhalt, Wohlstand und Frieden unterstützen. Die beiden wollen sich nicht nur die Lorbeeren des Pioniers erwerben, sie wollen die Welt verändern, damit die Menschen auf diesem Planeten eine lebenswerte Zukunft haben.
Sie haben Fragen?
Gerne. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Beratungstermin
Tel. 02234 430 8155
Gerne stehe ich Ihnen für eine individuelle Beratung zur Verfügung.
Kontaktformular
SolarEnergie Netzwerk Dr.-Gottfried-Cremer-Allee 12 D-50226 Frechen Tel. 02234 430 8155