29.07.2015 | von René Hegel
Ein Positiv-Energie-Auto für die ganze Familie?
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Vom 18. – 25. Oktober findet in Australien die nächste World Solar Challenge statt, das weltweit härteste Rennen für Solarmobile. Die Autos fahren auf öffentlichen Straßen, es gilt die Straßenverkehrsordnung. Die 3021 km lange Strecke führt von Darwin im Norden Australiens quer durch den Kontinent an die Südküste bis nach Adelaide. Das Rennen findet seit 1987 statt, um die Entwicklung von Solarautos zu fördern. Bis 1999 wurde es alle drei Jahre durchgeführt, seit 1999 alle zwei Jahre. Die technischen Bedingungen werden für jedes Rennen verschärft, um den Innovationswettbewerb zusätzlich anzuheizen. Seit 2006 liegt der Schwerpunkt auf alltagstauglichen Fahrzeugen.
Der ThyssenKrupp SunRiser will um den Sieg mitfahren
Seit 2013 hat die World Solar Challenge drei Rennklassen. Damals kam die Cruiser-Klasse neu hinzu, in der Fahrzeuge antreten, die mehrere Personen befördern können. Aus dem Stand gewann das Solar Team der Universität Eindhoven mit dem Fahrzeug „Stella“. Das Team der Universität Bochum belegte mit dem PowerCore SunCruiser den zweiten Platz. Beide Uni-Teams treten 2015 mit neuer Besetzung wieder an. Am 22. Juli hatten die Bochumer ihr „Roll out“ mit dem neuen Modell ThyssenKrupp SunRiser. Wie es der Name schon anklingen lässt, geht es beim SunRiser um neue Materialien, unter anderem auch aus Stahl. Der zweisitzige ThyssenKrupp SunRiser sieht aus wie ein erwachsener Sportwagen. Im Inneren wird Wert auf eine gediegene Ausstattung gelegt, es gibt sogar Echtholzfunier. Wichtiger sind die Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h, eine Gewicht von 360 Kilogramm, 3 m2 Hochleistungs-Solarzellen, 60 kg Zellgewicht der Batterie und 870 Watt elektrische Leistung bei perfekter Sonneneinstrahlung.
Solarmobil mit sagenhafter Reichweite
Ob sich die Bochumer damit verbessern können und statt des zweiten den ersten Platz erringen, muss sich zeigen. Bis jetzt hat das Team der Universität Eindhoven die Nase vorn. Ihr „Roll out“ fand schon am 2. Juli statt. Das neue Modell heißt Stella Lux, ein Name mit doppelter Bedeutung. Lux steht nicht nur für Licht, sondern auch für Luxus. Wie den Bochumern ging es den Niederländern darum ein Auto zu entwickeln, das sich im Alltag bewähren kann. Doch damit nicht genug. Stella Lux soll etwas leisten, was es so bisher noch nicht gegeben hat. Das Auto hat nicht nur Platz für vier Personen, es soll aufs Jahr gerechnet mehr Solarenergie erzeugen, als es verbraucht. Damit wäre es das erste Positiv-Energie-Auto der Welt. Die überschüssige Energie kann ins Netz abgegeben werden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 125 km/h. Die Reichweiten hören sich sagenhaft an. Bei Nacht sollen es 650 km sein, an einem sonnigen Sommertag in den Niederlanden 1000 km und in Australien 1100 km. Zum Vergleich: Der Tesla S bringt es auf 500 km.
Intelligente Technologie macht’s möglich
Stella Lux ist ein Fünftürer mit einer Länge von 4,5 m. Das Gewicht beträgt 375 kg. Auf 5,8 m2 sind Solarzellen angebracht. Geladen werden können 15 Kilowattstunden. Der Clou des Fahrzeugs aber ist ein Tunnel, der sich mittig durch die gesamte Länge des Wagens zieht. Durch diesen Katamaran-Trick kann Stella Lux den Luftwiderstand deutlich reduzieren. Die Batterieaufladung wird mit einem Solarnavigator gesteuert, der sich an die elektronische Agenda des Fahrers andocken kann. So kann Stella Lux autonom dafür sorgen, dass genug Energie für die geplanten Fahrten vorhanden ist. Dabei berücksichtigt der Navigator auch die aktuelle Wetterlage. Ladevorgänge können verkürzt, überschüssige Energie kann ans Netz abgeben werden. Interessenten für eine Serienproduktion sollen sich schon bei der Teamleitung gemeldet haben.
SolarEnergieNetzwerk drückt den Teams die Daumen und ist schon gespannt, wer diesmal das Rennen macht.
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